Der Rapid-Injektor ist ein Maschinengießsystem für Vakuumgießtechnik im Rapid-Prototyping-Verfahren zur Herstellung von 2K-Kunststoffteilen.
Das bedeutet Vergießen von Mehrkomponentenflüssigharz unter Vakuum in Formen (Silikonformen, Hartformen aus Epoxyd, Stahl, Alu usw.).
Flüssigkunststoffe wie Polyurethane oder Epoxydharze zur Herstellung von festen sowie elastischen Bauteilen, aber auch Integralschaum für die Schäumtechnik können verwendet werden.
Speziell für die Dienstleistung im Prototyping entwickelt, bietet der Rapid-Injektor große Vorteile.
Die Zykluszeiten eines Gießvorgangs werden im Vergleich zu konventionellen Vakuumgießmaschinen (Becherverguss) bis 75% schneller. Das Einwegverbrauchsmaterial wird mit der Verwendung des Rapid-Injektors auf ein Minimum reduziert. Verbrauchsgüter wie z.B. Einwegbechereinsätze und Schläuche sowie Trichter und Stecktüllen entfallen. Dadurch verkürzt sich die Vorbereitungszeit für jeden einzelnen Abguss enorm.
Die Vermischung der Harze erfolgt beim Injektor über ein Mischrohr. Es können Rotationsmischrohre sowie feststehende Mischrohre verwendet werden.
Nach kurzer Reinigung können diese auch mehrmals eingesetzt werden.
Vakuumgießen mit dem Rapid-Injektor erfordert kein manuelles Abwiegen der einzelnen Harzkomponenten. Das Harz steht nach einmaliger Tasteneingabe verhältnisgerecht und genau am Mischkopf bereit. Auch ein langandauerndes Vorentgasen der Harze unmittelbar vor jedem Abguss entfällt.
Beim Rapid-Injektor wird das bereits zuvor entgaste Harz in gesamter Menge in die Vorratsbehälter gefüllt. Danach kann ein weiteres einmaliges Entgasen direkt in den Vorratsbehältern stattfinden - bis zur nächsten Befüllung.
Die Harzentgasung in den Vorratsbehältern verläuft mit Rührwerken und ist beheizbar und zeitlich programmierbar.
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Der Rapid-Injektor fördert unabhängig 4 verschiedene Harzkomponenten und stellt somit 2 frei auswählbare Materialsorten direkt am Mischkopf zum Vergießen bereit. Der dafür entwickelte Mischkopf ermöglicht den Einsatz im Vakuum. Er ist einfach gehalten und komfortabel zu bedienen. Das Mischrohr wird durch einen schalterbetätigten Pneumatikgreifer gehalten. In Sekundenschnelle ist das benutzte Mischrohr entfernt. Der Greifer wird durch Wegschwenken von tropfenden Harzen sauber gehalten.
Es können viele 2K-Gießharzmaterialien der bekannten Anbieter verwendet werden. Auch können PU-Schäumharze verarbeitet werden. Bei Verwendung von Silikonwerkzeugen können Angüsse kleiner ausgelegt werden, da die Befüllung der Form nicht “zwanglos” sondern mit einstellbarem Gießdruck erfolgt.
Ein Rapid-Injektor-Gießsystem in Verbindung mit konventionellen Vakuumgießmaschinen stellt eine Idealbesetzung für die Herausforderungen im Prototyping dar. Ein Höchstmaß an Flexibilität zur Abdeckung aller Anforderungen ist damit gegeben. Die Stärken des Rapid-Injektors liegen in der Verarbeitung der jeweils meistverwendeten Gießharze (Standardmaterial) und bei Produktion hoher Stückzahlen.
Je nach Verarbeitungsparameter wie Topfzeit u.ä. lassen sich mit dem Injektor von Kleinteilen mit wenigen Gramm bis zu Teilen mit mehreren Kilogramm herstellen. Vakuumgießen mit dem Rapid-Injektor ist komfortabel, schnell und dabei sparsam. Leistung und Durchsatz werden steigen. So ist zum Beispiel eine bereits vorbereitete Silikonform, die ein 300 g Teil erzeugt, in 3 bis 4 Minuten abgegossen.